Traditionelle Finanzen (TradFi)

Traditionelle Finanzen (TradFi) beziehen sich auf das konventionelle Finanzsystem, das über zentralisierte Institutionen wie Banken, Börsen und Regulierungsbehörden betrieben wird. Es umfasst eine breite Palette von Finanzdienstleistungen, darunter Bankgeschäfte, Kreditvergabe, Vermögensverwaltung und Investitionen, die alle strengen Regulierungsrahmen unterliegen, um Stabilität und Verbraucherschutz zu gewährleisten.

Das entscheidende Merkmal von TradFi ist die Abhängigkeit von Vermittlern zur Erleichterung von Transaktionen und Verwaltung von Finanzaktivitäten. Banken beispielsweise fungieren als Verwahrer von Geldern, wickeln Zahlungen ab und vergeben Kredite, während Börsen und Investmentfirmen den Handel mit Aktien und anderen Vermögenswerten ermöglichen. Diese Institutionen unterliegen der Aufsicht durch Regulierungsbehörden wie die USA Securities and Exchange Commission (SEC) oder die Federal Reserve, die Compliance- und Risikomanagementpraktiken durchsetzen.

Ein wesentlicher Vorteil von TradFi ist sein strukturierter Rechtsrahmen, der im Falle von Betrug oder finanziellem Missmanagement Rechtsmittel bietet. Dieses System bringt jedoch auch Ineffizienzen mit sich, wie beispielsweise hohe Transaktionskosten, eingeschränkte Zugänglichkeit für Menschen ohne Bankkonto und längere Abwicklungszeiten aufgrund der Einschaltung von Vermittlern.

Trotz des Aufkommens dezentraler Finanzen (DeFi) als Alternative bleibt TradFi das Rückgrat der Weltwirtschaft. Viele Finanzinnovationen, darunter die Tokenisierung realer Vermögenswerte (RWAs), zielen darauf ab, die Lücke zwischen TradFi und Blockchain-basierten Systemen zu schließen, die Effizienz zu steigern und gleichzeitig die regulatorischen Sicherheitsvorkehrungen aufrechtzuerhalten.