Was sind Bollinger-Bänder?

John Bollinger, Finanzanalyst und Trader, entwickelte die Bollinger Bands (BB) Anfang der 1980er Jahre. Seitdem sind sie zu einem grundlegenden Instrument der technischen Analyse geworden. Diese Bänder fungieren als Oszillator und liefern Einblicke in die Volatilität des Marktes. Sie zeigen an, ob diese hoch oder niedrig ist, und signalisieren potenzielle Überkauf- oder Überverkaufsszenarien.

Das Grundprinzip hinter dem BB-Indikator besteht darin, die Streuung der Preise um einen Durchschnittswert herum zu visualisieren. Genauer gesagt besteht es aus drei Komponenten: einem oberen Band, einem unteren Band und einer zentralen gleitenden Durchschnittslinie (auch als mittleres Band bezeichnet). Die beiden äußeren Bänder reagieren auf Marktpreisbewegungen, indem sie sich bei erhöhter Volatilität ausweiten (Abweichung von der Mittellinie) und bei nachlassender Volatilität zusammenziehen (Konvergenz zur Mittellinie).

Die Standardformel für Bollinger-Bänder legt die Mittellinie als 20-Tage-einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA) fest, während die oberen und unteren Bänder auf der Grundlage der Marktvolatilität im Verhältnis zum SMA (die als Standardabweichung bezeichnet wird) berechnet werden. Die Standardeinstellungen für den Bollinger-Bänder-Indikator würden wie folgt aussehen:

• Mittlere Zeile: 20-Tage-Einfacher gleitender Durchschnitt (SMA)
• Oberes Band: 20-Tage-SMA + (20-Tage-Standardabweichung x2)
• Unteres Band: 20-Tage-SMA – (20-Tage-Standardabweichung x2)

Die Standardeinstellung für Bollinger-Bänder verwendet einen Zeitraum von 20 Tagen, wobei das obere und untere Band zwei Standardabweichungen (x2) von der Mittellinie entfernt sind. Diese Konfiguration ist so ausgelegt, dass sie mindestens 85 % der Preisdaten umfasst, wobei die Einstellungen jedoch je nach den spezifischen Handelsanforderungen und -strategien angepasst werden können.

Wie verwendet man Bollinger-Bänder beim Trading?

Bollinger Bands (BB) finden zwar in der traditionellen Finanzwelt breite Anwendung, sind aber auch im Handel mit Kryptowährungen von großem Wert. Es ist wichtig zu verstehen, dass BB nicht isoliert oder als einziges Kauf-/Verkaufssignal verwendet werden sollte, sondern in Verbindung mit anderen Indikatoren der technischen Analyse. Die Interpretation von BB-Daten kann die Beobachtung der Preisinteraktion mit den Bändern beinhalten: Wenn sich der Preis über den mittleren Durchschnitt und über das obere Band hinaus bewegt, deutet dies auf eine Überkaufsituation hin, oder wenn er wiederholt das obere Band berührt, kann dies ein starker Widerstand sein. Umgekehrt deutet ein deutlicher Preisrückgang bis zur unteren Bandbreite oder wiederholtes Erreichen dieser Bandbreite auf einen überverkauften Markt oder ein starkes Unterstützungsniveau hin. In Kombination mit anderen technischen Analysen können Händler damit Einstiegs-/Ausstiegspunkte definieren oder einfach vergangene Überkauf-/Überverkaufssituationen verfolgen.

Über die Interaktion zwischen Preis und Band hinaus bieten die Ausdehnung und Kontraktion der Bollinger-Bänder selbst Einblicke in die Marktvolatilität. Sich voneinander entfernende Bänder (Expansion) deuten auf eine zunehmende Volatilität hin, während sich annähernde Bänder (Kontraktion oder Squeeze) auf eine abnehmende Volatilität hindeuten. Diese Dynamik macht BB besonders geeignet für den kurzfristigen Handel und hilft bei der Analyse der Marktvolatilität und potenzieller zukünftiger Kursbewegungen. Händler spekulieren oft, dass übermäßig ausgeweitete Bänder eine Konsolidierungsphase oder eine Trendumkehr ankündigen könnten, während übermäßig enge Bänder auf eine bevorstehende starke Kursbewegung hindeuten.

In Seitwärtsmärkten verengt sich das BB typischerweise in Richtung des zentralen einfachen gleitenden Durchschnitts. Eine häufige Beobachtung, wenn auch nicht allgemeingültig, ist, dass Phasen geringer Volatilität und geringer Bandabweichung oft auf bedeutende, explosive Preisbewegungen vorausgehen, sobald die Volatilität wieder zunimmt. Dieses Phänomen bildet die Grundlage der „Bollinger Bands Squeeze”-Strategie.

Die Bollinger-Bänder-Squeeze-Strategie identifiziert speziell diese Zonen mit geringer Volatilität, die durch eine Verengung der Bänder gekennzeichnet sind. Diese Strategie ist jedoch hinsichtlich der Marktrichtung neutral. Daher kombinieren Trader, die den Squeeze einsetzen, diesen in der Regel mit anderen technischen Analyseinstrumenten wie Unterstützungs- und Widerstandslinien, um klarere Rückschlüsse auf die Richtung zu gewinnen.

Schlussfolgerung

Im Wesentlichen messen Bollinger-Bänder die Volatilität und identifizieren überkaufte/überverkaufte Bedingungen durch dynamische obere/untere Bänder um einen gleitenden Durchschnitt herum. Sie eignen sich für den kurzfristigen Handel und signalisieren potenzielle Umkehrungen und Ausbrüche durch Expansion/Kontraktion. BBs funktionieren jedoch am besten, wenn sie mit anderen Indikatoren kombiniert werden, um zuverlässigere Handelsentscheidungen zu treffen.